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Zwei Freiburgerinnen in Gold mit YB: Stephanie Waeber und Audrey Remy auf dem Gipfel der Schweiz

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Sie schreitet voran. Überquert die Hälfte des Kunstrasens im Wankdorf. Der Blick ist fokussiert, der Gang entschlossen. Mit 18 Jahren fehlt Iman Beney nur noch ein Schritt, um ein ganzes Stadion zum Beben zu bringen. Sie tut es. Ihr leicht abgefälschter, aber nicht gehaltener Elfmeter besiegelt das Schicksal eines Spiels – und einer Saison. Damit schenkt sie den Young Boys den zweiten Schweizer Meistertitel der Vereinsgeschichte, dreizehn Jahre nach dem ersten.

Doch bevor die junge Bernerin zur Heldin des Penaltyschiessens wurde, hatte eine andere den Weg gewiesen: Audrey Remy, die in der zweiten Halbzeit eingewechselt wurde, trat ebenfalls an und verwandelte einen der fünf entscheidenden Elfmeter. Die ehemalige Hoffnungsträgerin des Team AFF-FFV – ebenso wie ihre Freundin und Teamkollegin Stephanie Waeber – spielte eine zentrale Rolle in diesem aussergewöhnlichen Finale, die YB im Elfmeterschiessen mit 5:4 gegen Grasshopper gewann – im brodelnden Wankdorfstadion vor knapp 10'000 Zuschauenden.

Zwei Freiburgerinnen im Zentrum des Triumphs

In diesem Moment des Ruhms standen zwei Freiburgerinnen im Rampenlicht. Stephanie Waeber, geachtete Kapitänin, bestritt die gesamte Partie. Souverän, abgeklärt, entschlossen in ihren Aktionen – und auch beim Penaltyschiessen übernahm sie Verantwortung: „Bei einem solchen Nervenspiel ist man immer ein wenig angespannt. Aber wir hatten unter der Woche trainiert, und ich wusste: Wenn ich mir eine Ecke aussuche und mit Überzeugung schiesse, sollte es klappen“, lächelt die 24-jährige Senslerin, die nun ihre neunte Saison im gelb-schwarzen Trikot absolviert hat.

 

Mit elf Saisontreffern, ihrem persönlichen Rekord, und einer Nominierung ins Team der Saison bestätigt Waeber einmal mehr ihre Bedeutung für das Kollektiv der Bernerinnen. „Sie bringt uns offensiv viel, aber auch im Spielaufbau – wir spielen oft über das Zentrum“, lobt Audrey Remy.

 

Die Gruyèrienne selbst blickt auf eine glanzvolle Schlussphase zurück: ein Weitschusstor im Halbfinal, ein belebender Einfluss in einem intensiven Finale – und der verwandelte Penalty.

„Emotional sind wir wirklich am Limit. Ich glaube, besser kann’s nicht werden!“, sagt sie sichtlich bewegt, noch eine Stunde nach dem Schlusspfiff. Ihr Ziel? „Eine neue Saison starten, Stammspielerin werden… und vielleicht irgendwann ins Ausland wechseln. Aber ich habe ja noch Zeit.“

 

Die EM im Hinterkopf

Mit der Frauen-EM im Juli in der Schweiz richtet sich der Fokus nun auf die Nationalmannschaft. Waeber, realistisch und dennoch ehrgeizig, denkt leise daran: „Das ist irgendwo im Hinterkopf… aber meine Chancen? Eher gering“, meint sie schlicht. Trotzdem: Dieser Titel ist weit mehr als eine Trophäe. Er ist die Krönung zweier Freiburger Talente, die beim Team AFF-FFV ausgebildet wurden – ein leuchtender Beweis für die ausgezeichnete Nachwuchsarbeit in der Region und ein inspirierendes Vorbild für eine ganze Generation junger Fussballerinnen.

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